Anfang der dreißiger Jahre unserer Zeitrechnung lagen drei Jahre Öffentlichkeitsarbeit im Nahen Osten hinter Jesus. Kurze und lange Reden von ihm sind uns überliefert. So revolutionierte er in seinem „Positionspapier“ (Matthäus 5-7) das bis dahin geltende Gesetzbuch. Ein Beispiel: Gestohlenes musste bis zur vierfachen Menge ersetzt werden und es galt Auge um Auge, Zahn um Zahn. Jesu revolutionärer Gedanke: Wenn jemand dich auf die eine Wange schlägt, so halte ihm auch die andere Wange hin.
Dass er es nicht nur bei solchen Parolen beließ, sondern auch Hand anlegte, indem er Kranke heilte und sogar Tote auferweckte, waren deutliche Zeichen der Substanz seiner Worte – auch im Umfeld der ständigen Anfeindungen der damals agierenden Parteien.
Ostern hat alles auf den Kopf gestellt. Zunächst zog Jesus umjubelt in Jerusalem ein. Sie hatten ihm buchstäblich den roten Teppich ausgerollt.
Dann hat er seine Mission erfüllt und sich von den Römern ans Kreuz nageln lassen. Seine Auferstehung aus den Toten (so etwas war noch nie dagewesen – weder vorher noch nachher) bewies, dass Jesus göttlichen Ursprungs war, ausgestattet mit dem Angebot Gottes an die Menschen, zu einer Beziehung zu Gott zurückzukommen.
Vierzig Tage lang – die Zeit zwischen Ostern und Himmelfahrt – nutzte Jesus, um die Bedeutung seines Redens und Handelns in der Vergangenheit seinen Zeitgenossen gegenüber noch einmal zu unterstreichen. Seine Zusage, dass er trotz Himmelfahrt auf der Erde allgegenwärtig bleibt, hat er seither erfüllt und die gesamte östliche und westliche Kultur verändert und geprägt.
Sein Angebot ohne Verfallsdatum: Nutzt die Chance, die von Jesus aufgebaute Beziehung zu Gott ganz persönlich zu aktivieren. Denn mit seinem Sterben und Auferstehen hat Jesus auch die von uns bis nach Ostern 2023 aufgehäufte Schuld gegenüber Gott bezahlt.
Schade, wenn man suggeriert, dass dieses Angebot für unsere moderne Welt nichts mehr sei!
Text © Frieder Seidel