Mit diesen Worten beginnt ein letztes Gedicht von Ernst Ginsberg. Es war eine bedrückende Herbststimmung, an die uns in diesen Tagen nicht nur auf dem Friedhof die Stille einer „viralen“ Wort- und Ratlosigkeit maskierter Menschen erinnert. “Wo nicht Rat ist, da geht ein Volk unter…!“ (die Bibel in Spr.11,14) Dem Regisseur und getauften Christ Ginsberg wurde wegen seiner jüdischen Herkunft zum „Schutz der Volksgesundheit“ die Berufsausübung verboten. Er musste Deutschland verlassen.Infolge einer fortschreitenden Erkrankung konnte er sich später nicht mehr bewegen und auch nicht mehr sprechen. Im letzten Herbst seines Lebens diktierte er seiner Pflegerin mit Hilfe des Morsealphabets und der Bewegung seiner Augenlider: „Nun wird es Zeit… zu danken!Das Wort vermag es nicht!Doch du nimmst den VerstummtenHerr, wortlos heim ins Licht.
HERBSTWIND „Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt,sieh sie an, die knöchernen Besen.Ein Narr, wer bei diesem Anblick glaubt, es wäre je Sommer gewesen.Und ein größerer Narr, wer träumt und sinnt,es könnt je wieder Sommer werden!Und grad diese gläubige Narrheit, Kind,ist die sicherste Wahrheit auf Erden!“(Ernst Ginsberg, 1904- 1964) j.p.