2021-01 ST. ROCHUS UND ST.SEBASTIAN HELFEN NICHT!

Gegenüber den verängstigten Gottesdienstbesuchern bezweifelte Martin Luther die Existenz dieser populären „Pestheiligen“, unabhängig ihrer überlieferten Lebensleistung. Nach einer staatlich in Auftrag gegebenen Analyse der grenzüberschreitenden Pestepidemie (Pandemie) in Europa kamen Wissenschaftler der renommierten medizinischen Fakultät Paris im Oktober 1348 zu dem Ergebnis: Es liegt am Dreigestirn von Saturn, Jupiter und Mars! Diese astro- „logische“ Begründung der Akademiker traf auf wenig Verstand in der Bevölkerung. Noch heute werden moderne Kirchen in Deutschland lieber dem Schutzpatron St. Rochus oder St. Sebastian geweiht, statt den Sternen. Im Gegensatz dazu empfahl Luther 1527 pragmatisch den regelmäßigen Gottesdienstbesuch, Beichte, Abendmahl und sicherheitshalber die Hinterlegung eines Testamentes. (Nach Recherchen von Volker Juds, Gesundheitsamt Garmisch) Seine persönlichen Vorsätze, anlässlich der Pest in Wittenberg waren: „…ich [will] Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren. Dann will ich das Haus räuchern und lüften, Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tod ist und Gott nicht versucht.“ (Aus Luthers Werke, Band 5) Aus einer Lutherpredigt über Mk. 5, 21ff in diesem Zusammenhang: „…weil wir nicht glauben… so kommt es, dass wir uns so fürchten und verzagen und in närrische Gedanken geraten.“ Wer dabei bleibt, Gott auch in Zeiten von Krankheit und Pandemie zu vertrauen (glauben), ist damit nicht gehindert seinen Verstand zu gebrauchen. In der Antwort auf die Frage nach dem vornehmsten Gebot in der Bibliothek Gottes (Bibel) steht unwidersprochen neben der Liebe zu Gott: der Verstand! (Mt.22,37) Er kann uns helfen, die angstmachenden täglichen Infektions- und Todeszahlen richtig einzuordnen – neben den Zahlen der weltweiten Todesopfer sinnloser Kriege, der Menschen die wegen ihres Glaubens 2020 ermordet wurden, oder der lebensfähigen Kinder, die wir in Deutschland bereits im Mutterleib daran gehindert haben, das Licht der Welt zu erblicken, u.v.m. Auch diese Zahlen sind bedrückend – aber Wenige beklagen sie noch! Die „Pestheiligen“ Rochus und Sebastian gibt es nicht, aber Jesus Christus, der die Infizierten und Kranken bereits schon vor 2000 Jahren geheilt und aus der Isolation herausgeführt hat.
Er ist und bleibt unsere Hoffnung! Wer denn sonst?