Die Auseinandersetzung darüber begann in der jüngeren Geschichte um 1799 mit der Französischen Revolution und zieht sich hin, bis zu den Protagonisten im Deutschen Bundestag. Der Kampf gegen Rechts oder Links gipfelt in der selbsternannten Entscheidungshoheit über Gut und Böse, Richtig und Falsch und sogar über Krieg und Frieden, ohne nach Gott zu fragen.
Schon die Bibel beschreibt einen kollektiven Irrglauben (2. Thess. 2,11) mit den Folgen großer Orientierungslosigkeit. Die Details der Ereignisse vom Kreuz in Jerusalem vor 2000 Jahren sind da nur schwer zu ertragen. Jesus Christus musste, unter den Jubel der Zuschauer, für unsere Schuld entwürdigend und qualvoll sterben. Es waren die frömmsten Männer im Land, die mit gutem Gewissen dieses Gerichtsurteil aufwendig eingefädelt haben, um keine Autorität über sich erdulden zu müssen. Der russische Schriftsteller Dostojewski (1821-81) vermutete, dass wir heute mit dem gleichen guten Gewissen das Gleiche getan hätten. Über rechts und links vom Kreuz sind uns die Stellungnahmen der beiden Straftäter in der Bibel überliefert. Einer folgte blind dem vorgegebenen Meinungsmonopol der Propaganda. Der Andere hatte die Sehnsucht, im Glauben an die Auferstehungskraft unseres Herrn, in der zukünftigen Welt zu Jesus zu gehören. Jesus bleibt bei seiner bevorstehenden Wiederkunft die endgültige Richtigstellung überlassen, wo er vor den Augen der Nationen dieser Welt, Rechte und Linke vor sich versammelt, um ihnen ein gerechtes Urteil zu verkünden (vergl. Mt 25,33).
Dieses Urteil ist unpolitisch, aber gerecht. Eine persönliche Richtungsentscheidung für jeden von uns ist unerlässlich. Die vertrauenswürdige Navigation bleibt das Wort Gottes, die Bibel:
„Herr zeige mir deine Wege…“ (Ps. 25,4)
Johannes Pucklitzsch