IMPULSE FÜR REALISTEN
Madelaine Delbrȇl hat von 1904 – 64 in Frankreich gelebt. Sie war eine bekennende Christin und hat als Sozialarbeiter gearbeitet. Dabei bemerkte sie den fehlenden Zusammenhang zwischen der Realität des Alltags und der sonntäglichen Predigt des Evangeliums. In einer Kritik zur verbürgerlichten, nur mit sich beschäftigten Gewohnheitskirche (oder Freikirche) schreibt sie: „Wir verkünden keine gute Nachricht, weil das Evangelium keine Neuigkeit mehr für uns ist… Wir verteidigen Gott, wie unser Eigentum, wir verkündigen ihn nicht wie das Leben allen Lebens…!“ (Quelle: Christ in der Gegenwart, 41/14)
In der Bibel wird uns jedoch die Realität des Alltags nicht verschwiegen. Der Apostel Paulus schreibt in 1. Kor.2, 2-5: „Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt! Und ich war bei euch in Schwachheit und mit Furcht und vielen Zittern; und meine Rede und meine Predigt bestand nicht aus überredenden Worten der Weisheit, sondern in der Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.“
Nicht in Wahlversprechen oder Sonntagsreden, sondern im realen Leben erweist sich die Glaubwürdigkeit der Kraft Gottes.
(Text © Johannes Pucklitzsch)